Dienstag, 24. Februar 2015

Halle: Biber auf der Peißnitzinsel

Die einzige konkrete Sichtung der letzten Jahre stammt vom Hufeisensee, eine halbe Stadt entfernt von der Peißnitzinsel in der Mitte zwischen Halle und Halle-Neustadt. Doch die Spuren an einem Baum auf der unter Naturschutz stehenden Nordspitze des früheren Erholungsparkes lassen kaum Zweifel: Auch auf dem vielbesuchten Inselchen leben Biber.

Spaziergänger staunen, wenn sie sehen, wie energisch eines der Tiere einen voluminösen Baum an einem Saale-Seitenarm bearbeitet. Der Nager ist nicht allein. Nach Aussagen von Peter Ibe vom Biosphärenreservat Mittlere Elbe in Dessau-Roßlau, das als sogenannte Landes-Referenzstelle für Biberschutz fungiert, sind in der Saalestadt insgesamt neun Biberreviere bekannt, darunter die Saale-Elster-Aue und eben der Hufeisensee. Es lebten "immer mehrere Tiere in einem Revier", sagt Ibe. Im Schnitt seien es drei.

Bei den bis zu einen Meter großen Nagern handele es sich um den Elbebiber, lateinisch Castor fiber albicus. Die Art war einst vom Aussterben bedroht, wurde aber an der Mittelelbe in den vergangenen Jahren mit Erfolg wieder angesiedelt. Von dort breiten sich die Tiere nun entlang der Saale und der Elster weiter aus. An der oberen Saale in Thüringen wurden schon vor einiger Zeit wieder Biber entdeckt - erstmals seit 400 Jahren. Jetzt scheinen die Tiere auch mitten in Halle angekommen zu sein.

Freitag, 13. Februar 2015

Gundermann: Immer wieder wächst das Gras

Matt Sweetwood hat eine Doku gedreht, während Stoppok, Konstantin Wecker, Christian Haase, Tino Eisbrenner und ein ganzen Haufen anderer sich daran gemacht haben, ein Album mit Coverversionen der Lieder von Gerhard Gundermann einzuspielen. Man muss da nicht mit jedem Ton einverstanden sein, aber die Idee ist die Umsetzung allemal wert. Das Album soll übrigens nicht käuflich zu erwerben sind, sondern an Bibliotheken verschenkt werden. Per Crowdfunding sollen Fans später Alben bekommen können.

Dienstag, 3. Februar 2015

Mit Silberjodid: Reisebüro bietet blauen Himmel auf Wunsch

Als der Autovermieter Sixt den angeblichen Ex-NVA-Piloten Sandro Wolf ausschickte, um vermeintlich viel zu häufige Regenwolken über dem Süden Sachsen-Anhalts mit Hilfe von alter sowjetischer Wettertechnologie wegzubomben, war das nur ein Witz.

Die beiden Briten Ravi Sabharwal und Oliver Bell aber meinen es nun ernst. Ihr auf Luxusurlaub spezialisiertes Reisebüro Oliver’s Travel bietet jetzt auch die Möglichkeit an, für eine Hochzeitsfeier, die Party zum 70. oder jede andere Gelegenheit zum edlen Schloss an der Loire oder dem feinen Château in der Dordogne bestes Wetter nach Wunsch hinzuzubuchen. Für schlappe 132 000 Euro geben die Traumreise-Experten eine Wunschwetter-Garantie per Cloud Bursting: Metereologen und Piloten injizieren dazu Silberjodidteilchen in die Wolken, die so veranlasst werden, abzuregnen, ehe sie die Feier stören können.

Eine Methode, die auf den US- Meteorologen Vincent Schaefer zurückgeht, aber erst am Moskauer Institut für atmosphärische Technologie praxistauglich gemacht wurde. Damit Stalin bei Mai-Paraden nicht nass wurde, sorgten Silberjodid-Flieger für klaren Himmel. Später ließ auch Wladimir Putin die Feier zum 60. Jahrestag des Sieges von Cloud-Bursting-Bombern trockenlegen.

Die Technik ist also bewährt, nur die Rechtslage in der EU unsicher. Während Sabharwal und Bell über Frankreich schon nach Herzenslust Sonnenschein säen dürfen, tun sich andere Länder schwer. Großbritannien und Italien sollen zwar bald folgen, in Deutschland aber muss weiter auf Sandro Wolf vertrauen, wer sich schönes Wetter wünscht.