Donnerstag, 30. Januar 2014

Seeger: Das Banjo im Anschlag


John Mellencamp, Willie Nelson, Dave Matthews und Neil Young schauen wie Schüler zu dem Mann am Mikrofon, der steiffingrig an seinem Banjo zupft, aber den Text von "This Land is Your Land" noch besser intus hat als die gesammelte Rockprominenz neben ihm. Pete <> ist sagenhafte 94 Jahre alt, als er im letzten Sommer bei Neil Young Festival "Farm Aid" auftritt. Es wird sein letzter großer öffentlicher Auftritt und er zeigt, welche Spuren der Mann aus New York bei nachfolgenden Musiker-Generationen hinterlassen hat.

Dabei war Seeger, Sohn eines Musikwissenschaftlers und einer Geigenlehrerin, sein langes Leben lang weder ein großer Virtuose noch ein besondern kreativer Liedschreiber. Seeger, der seine erste Band im Alter von 22 Jahren gemeinsam mit dem gleichgesinnten und später gleich legendär gewordenen Woody Guthrie gründet, sieht sich mehr als Musikorganisator, als einen Mann, der die Kunst nutzt, Menschen in Bewegung zu bringen, damit die Verhältnisse das Tanzen lernen. "Peoples Song" nennt Seeger seine Gesangsorganisation, mit der er als erklärter Linker mitten im Kalten Krieg Völkerfreundschaft befördern will.


Pete Seeger, zeitweise Mitglied der Kommunistischen Partei, landet vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe, er landete für ein Jahr hinter Gittern und für zwei Jahrzehnte auf der Schwarzen Liste der US-Radiostationen, die sich weigern, Seeger-Hits wie "Where have all the Flowers gone" ("Sag mir, wo die Blumen sind") und "If I had a Hammer" zu spielen.


Notgedrungen strickt sich Seeger eine der ersten Independent-Karrieren der Popgeschichte: Unabhängig von der Plattenindustrie und Verkaufszahlen tourt er unablässig, früh entdeckt ihn auch die DDR-Kulturbürokratie als möglichen Verbündeten im Kampf gegen den US-Kulturimperialismus. Seeger spielt hier schon in der 60er Jahren live, die staatliche Monopolfirma Amiga veröffentlicht eine Schallplatte, Seeger inspiriert damit auch die Hootenanny-Bewegung, die später wegen amerikanischer Umtriebe allerdings von Staats wegen in "Singebewegung" umbenannt wird.


Daheim hat der schmale, hinter einem schütteren Vollbart versteckte Sänger im Amerika der Vietnam-Kriegs-Gegner seine besten Jahre. Vom Außenseiter wird Seeger zum Vorbild für Bob Dylan, Bruce Springsteen und Joni Mitchell, obwohl er doch bei Dylans legendärem ersten Konzert mit E-Gitarre derjenige gewesen war, der dem vermeintlichen Verräter an den hehren Werten des Folk hatte den Strom abdrehen wollen.

Joan Baez sang damals seine Lieder, Marlene Dietrich auch. Pete Seeger lässt auch nach dem Zusammenbruch des Sozialismus nicht von seinen Idealen, störrisch, träumerisch und eisenhart zugleich. Mit 89 veröffentlicht er noch einmal ein Studioalbum, die Stimme schon wacklig, der Wille aber fest. Mit 92 ist er bei einem Geburtstagsalbum für Amnesty International dabei, er intoniert augenzwinkernd Bob Dylans Song "Forever young". Vorgestern nun ist Peter Seeger, den alle nur Pete nannten, in einem New Yorker Krankenhaus gestorben.

Montag, 20. Januar 2014

Casey Shea im Mojo




Dienstag, 14. Januar 2014

Funktioniert wirklich: 10 Terabyte Speicher kostenlos

Der Wettbewerb um die Nutzer von Cloud-Speichern wird auch nach den abschreckenden Nachrichten von NSA-Spitzeln in den Datenbanken immer härter, so dass die Anbieter gezwungen sind, ihre Gratis-Offerten fortwährend auszuweiten. Ärgerlich ist dabei für Nutzer, die nach Raum für eine komplette Spiegelung all ihrer Daten suchen, dass bisher trotzdem niemand genug Cloud anbot, um etwa eine Multimedia-Sammlung zu sichern.

Der chinesische Internetriese Tencent will das allerdings nun ändern. Wo Microsoft, Dropbox und Google bislang mit fünf und 15 Gigabyte Daten um Kunden buhlten, legt das größte chinesische Internet-Unternehmen richtig vor: Tencents Cloud-Speicherdienst, angeboten unter der Adresse weiyun.com, kleckert nicht mit Gigabytes, er klotzt gleich mit Terabyte.

Wer sich anmeldet, bekommt sofort ein Terabyte Speicher bereitgestellt - fast 70 mal mehr als Google in seinem kostenlosen Speicherdienst offeriert. Auch ist das Terabyte nicht das Ende der Fahnenstange: Nach Anmeldung gibt es noch einmal neun Terabyte dazu - wer so viel Festplattenspeicher im Laden kaufen will, zahlt nicht unter 500 Euro dafür.

Der Haken an der Sache ist natürlich der Lagerort der Daten, denn die Tencent-Server stehen in China. Doch wer sich daran nicht stört, findet hier ein unschlagbares Angebot.

Direkt zur Anmeldung geht es hier