Ende und Anfang: Die letzte Schlagzeile mit Katrin Budde - und ihr Comeback. |
Als Wahlkampf war es kaum zu bezeichnen, was SPD-Landeschefin Katrin Budde vor einem Jahr ablieferte. Null Öffentlichkeitsarbeit, kein Internetwahlkampf, dazu vor allem fehlende Inhalte und falsche Schwerpunkte.
Für die SPD führte die Landtagswahl erwartungsgemäß ins komplette Desaster. Nie zuvor wurde die sozialdemokratische Partei so abgestraft. Mit unter zehn Prozent der Stimmen lag die Partei, die noch vor einigen Jahren den Ministerpräsidenten stellte, in einem Bereich, in dem der nächste Schub nach unten die Existenz bedroht.
Katrin Budde, vorher noch siegesgewisse Spitzenkandidatin, hielt trotzdem noch ein paar Tage tapfer an ihrem Posten fest. Warum, das lässt sich inzwischen vermuten: Die Diplom-Ingenieurin aus Magdeburg handelte als Abfindung das Versprechen ein, einen der mutmaßlich nur zwei sicheren Listenplätze der SPD für den nächsten Bundestag zugesprochen zu bekommen.
Den hat Katrin Budde jetzt mit Platz 2 der Landesliste überreicht bekommen. Dazu muss man wissen: Karamba Diaby aus Halle hatte es bei der letzten Bundestagswahl nur mit Ach und Krach ins Parlament geschafft, weil wegen des schlechten Wahlergebnisses nur vier Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt über die Landesliste in den Bundestag einzogen.
Schneidet die SPD im Herbst nun so ähnlich ab wie im März letzten Jahres bei der Landtagswahl, wäre die Bundestagskarriere von Diaby, der hinter Budde Platz 3 der Landesliste belegt, nach einer Legislaturperiode schon wieder zu Ende. Im Bundestag säße dann für die Sachsen-Anhalt-SPD neben Landeschef Lischka allenfalls noch jene Katrin Budde, deren politisches Wirken seit ihrem Rücktritt vom Landesvorsitz und vom Chefposten der Landtagsfraktion an das eines Ruheständlers erinnert.
Budde lässt auf ihrer Homepage schweigen und sie schweigt bei Twitter, sie hat ihre Facebook-Seite gelöscht und auf dem verbliebenen privaten Rest nie wieder etwas geschrieben. Budde, die Magdeburgerin, die in ihrem neuen Wahlkreis Mansfelder Land - 80 Kilometer entfernt - von nicht einmal vier Dutzend SPD-Mitgliedern nominiert wurde, hat öffentlich nie mehr von sich hören gemacht. Sie ist im Landtag mit einer einzigen Kleinen Anfrage aufgefallen und auch ihr letztes Lebenszeichen auf der Landtagshomepage stammt von irgendwann vor der verlorenen Landtagswahl.
Wie kann das gehen? Wie kann eine Partei, die sich anschickt, mit Martin Schulz große Ansprüche anzumelden, jemanden zum Spitzenkandidaten machen, der offenkundig längst seinen Abschied aus der aktiven Politik genommen hat? Gibt es eine Rückkehr? Mit welcher Botschaft?
Noch hat der Wahlkampf nicht begonnen, da hat die SPD schon ein ernstes Kandidatenproblem.
Die SPD im Archiv: Das System Magdeburg
Für die SPD führte die Landtagswahl erwartungsgemäß ins komplette Desaster. Nie zuvor wurde die sozialdemokratische Partei so abgestraft. Mit unter zehn Prozent der Stimmen lag die Partei, die noch vor einigen Jahren den Ministerpräsidenten stellte, in einem Bereich, in dem der nächste Schub nach unten die Existenz bedroht.
Katrin Budde, vorher noch siegesgewisse Spitzenkandidatin, hielt trotzdem noch ein paar Tage tapfer an ihrem Posten fest. Warum, das lässt sich inzwischen vermuten: Die Diplom-Ingenieurin aus Magdeburg handelte als Abfindung das Versprechen ein, einen der mutmaßlich nur zwei sicheren Listenplätze der SPD für den nächsten Bundestag zugesprochen zu bekommen.
Den hat Katrin Budde jetzt mit Platz 2 der Landesliste überreicht bekommen. Dazu muss man wissen: Karamba Diaby aus Halle hatte es bei der letzten Bundestagswahl nur mit Ach und Krach ins Parlament geschafft, weil wegen des schlechten Wahlergebnisses nur vier Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt über die Landesliste in den Bundestag einzogen.
Schneidet die SPD im Herbst nun so ähnlich ab wie im März letzten Jahres bei der Landtagswahl, wäre die Bundestagskarriere von Diaby, der hinter Budde Platz 3 der Landesliste belegt, nach einer Legislaturperiode schon wieder zu Ende. Im Bundestag säße dann für die Sachsen-Anhalt-SPD neben Landeschef Lischka allenfalls noch jene Katrin Budde, deren politisches Wirken seit ihrem Rücktritt vom Landesvorsitz und vom Chefposten der Landtagsfraktion an das eines Ruheständlers erinnert.
Budde lässt auf ihrer Homepage schweigen und sie schweigt bei Twitter, sie hat ihre Facebook-Seite gelöscht und auf dem verbliebenen privaten Rest nie wieder etwas geschrieben. Budde, die Magdeburgerin, die in ihrem neuen Wahlkreis Mansfelder Land - 80 Kilometer entfernt - von nicht einmal vier Dutzend SPD-Mitgliedern nominiert wurde, hat öffentlich nie mehr von sich hören gemacht. Sie ist im Landtag mit einer einzigen Kleinen Anfrage aufgefallen und auch ihr letztes Lebenszeichen auf der Landtagshomepage stammt von irgendwann vor der verlorenen Landtagswahl.
Wie kann das gehen? Wie kann eine Partei, die sich anschickt, mit Martin Schulz große Ansprüche anzumelden, jemanden zum Spitzenkandidaten machen, der offenkundig längst seinen Abschied aus der aktiven Politik genommen hat? Gibt es eine Rückkehr? Mit welcher Botschaft?
Noch hat der Wahlkampf nicht begonnen, da hat die SPD schon ein ernstes Kandidatenproblem.
Die SPD im Archiv: Das System Magdeburg