Dienstag, 23. Februar 2016

Warum man bei Facebook Dinge sieht ... und andere Dinge nicht


Facebook benutzt schon lange geheime Formeln, um die Beziehungen der Mitglieder untereinander zueinander zu berechnen. Jetzt zieht auch Twitter nach.

Das größte Geheimnis der größten Internetseite der Welt liegt jeden Tag offen vor rund einer Milliarde Augen. Aber niemand sieht es, keiner kann es ergründen, viele sehen es nicht einmal, weil sie zwar sehen, was sie sehen. Sich aber nie fragen, was sie eigentlich nicht sehen.

Dabei liegt genau hier der Grund versteckt, der Facebook zum weltweit größten sozialen Netzwerk gemacht hat: Was auf den ersten Blick aussieht wie eine einfache Pinnwand, an die jeder schreiben, Fotos heften oder Filme pinnen kann, ist in Wirklichkeit ein bewegliches Gebilde. Nicht alles, was Nutzer hier hinterlegen, ist für andere Nutzer wirklich zu sehen. Ganz im Gegenteil: Nur ausgesuchte Beiträge von ausgesuchten Mitgliedern aus dem eigenen Freundeskreis werden deren Freunden auf deren eigener Seite angezeigt. Kein Eintrag, den jemand bei Facebook macht, erreicht alle seine Freunde - zumindest nicht, wenn er mehr als ein Dutzend hat.

Allerdings ist es keineswegs Willkür, die hier regiert, sondern ein ausgeklügelter Algorithmus, der dafür sorgt, dass jedes Facebook-Mitglied den Eindruck hat, nichts Wesentliches zu verpassen, was seine Freunde treiben. Obwohl jeder, der bei Facebook mitmacht, in Wirklichkeit den größten Teil all dessen verpasst, was seine Freunde dort treiben.

Dass das gelingt, ist das Erfolgsgeheimnis der Seite.

Und es gelingt. Die meisten Facebook-Nutzer glauben bis heute, dass sie in dem Moment, wenn ihre Profilseite öffnen, sehen, was ihre Freunde gerade so alles geschrieben haben. Eigentlich aber funktioniert Facebook ganz anders: Im selben Augenblick, in dem ein Nutzer sein Profil öffnet, scannt der Algorithmus hinter der Seite jeden einzelnen Eintrag jedes einzelnen Freundes auf der Freundesliste des Betreffenden, der aus den zurückliegenden sieben Tagen stammt. Dazu prüft die Formel alle Gruppen, zu der der Nutzer gehört und alle Einträge, denen er ein Like gegeben hat. Das Ganze - für den Durchschnittsnutzer etwa 1 500 Einträge - wird in Echtzeit nach Wichtigkeit geordnet: Oben die Posts, die der Nutzer wahrscheinlich wichtig finden wird. Weiter unten die, die ihn vermutlich nicht allzusehr interessieren.

Geordnet wird das Gewimmel, das bei emsigen Nutzern mit langer Freundesliste zehn- oder gar 20 000 Einträge umfassen kann, nach einer mathematischen Formel. Grundsätzlich gilt: Je enger die Beziehung zwischen Absender und Empfänger, je häufiger deren Interaktionen und je kürzer die vergangene Zeit seit Veröffentlichung, desto höher schätzt die Maschine die Relevanz eines Inhaltes für den Empfänger ein. Allerdings haben die Software-Entwickler im kalifornischen Menlo Park den Newsfeed-Algorithmus seit den Anfängen von Facebook immer weiter verfeinert. Inzwischen beachtet er nicht mehr nur die oben genannten drei, sondern mehr als 100 000 Einflussfaktoren.

Richtig verstehen muss der Algorithmus menschliche Beziehungen dazu gar nicht. Es reicht völlig, wenn er dem nahekommt, was Nutzer erwarten. Die haben gern den Eindruck, nichts verpasst zu haben, sie wollen sich zugleich unterhalten, aber dabei nicht überfordert werden. Gäbe es den Facebook-Algorithmus nicht, wären sie das schnell: Selbst Mitglieder mit einer kleinen, vielleicht 35 Personen umfassenden Freundesliste hätten bei einem Besuch täglich schon mehr als 100 Posts zu lesen, wenn jeder ihrer Freunde nur drei Einträge oder Kommentare täglich hinterließe. Der durchschnittliche Facebook-Nutzer hat aber über 300 Freunde - das macht täglich 900 neue Beiträge. Mit Grausen würden sich die Menschen abwenden.

Konkurrent Twitter, mehr Kurznachrichtenseite als soziales Netzwerk, hat es mit einer sogenannten Timeline versucht. Nutzer sehen hier immer, was zuletzt von den Leuten geschrieben wurde, denen sie folgen - was auf Facebook-Deutsch übersetzt heißt: mit denen sie befreundet sind. Das Problem hier: Wer vielen Leuten folgt, die vielleicht noch viel schreiben, sieht immer nur die letzten paar Minuten. Wer wenigen folgt, bei dem tut sich dafür stundenlang nichts. Ein Dilemma, auf das Twitter nun reagiert hat, indem es ankündigte, Nutzern künftig die interessantesten Tweets zuerst anzuzeigen, auch wenn sie schon älter sind.

Was interessant ist, soll auch bei Twitter ein Algorithmus errechnen, der aus der Lebendigkeit der Beziehungen zwischen zwei Nutzern, der Popularität von Tweets insgesamt und anderen Faktoren Vorschläge erarbeitet, die den Nutzern unterbreitet werden sollen. „Wenn wir Inhalte finden, die beliebt oder revelant sind, dann blenden wir ihn vielleicht in deine Timeline ein“, kündigte Twitter-Mitarbeiter Trevor O’Brian.

Die erste Reaktion der stets kritischen Twitter-Nutzer war hier ein Proteststurm: Nun werde man auch bei Twitter nicht mehr sehen, was man sehen wolle.

Sondern nur noch, wovon das Netzwerk wolle, dass man es sehe, hieß es.

Freitag, 19. Februar 2016

Stilkritik Wahlplakate: Der Elefant in der Wahlkabine

Seltsam kraftlos wirkt er, der Wahlkampf zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im Jahre 2016. Keine Landesthemen, keine kantigen Gegenentwürfe, kein Grundsatzstreit zwischen den Landtagsparteien. Von Anfang an, auch wenn es niemand sagte, drohte der Wahlkampf zu einer Wiederaufführung von Peter Hacks "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" zu werden. Ein Elefant ist im Raum, den jeder sehen kann. Gerade deshalb darf niemand über ihn sprechen.

Der dunkle Schatten einer wie auch immer zweistellig abschneidenden AfD hing über dem eigenartig einhelligen Meinungsstreit der anderen Parteien, zuerst unausgesprochen. Schließlich aber, als die Umfragen bedrohlich zu werden begannen, auch eingestandenermaßen.

Was bleibt aus der Zeit davor, als die übliche Wahlkampfroutine noch versprach, zumindest etwa die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger an die Urne zu locken, sind die Wahlplakate, die meist Monate vor Beginn der gern "heiß" genannten letzten Wahlkampfphase gestaltet und in Auftrag gegeben werden.

Es sind diesmal mehr noch als in früheren Jahrgängen Dokumente erschütternder Schlichtheit, Sammlungen von für wirkmächtig gehaltenen Schlagworten und Ausweise des kleinsten gemeinsamen Nenners, die das zu tausenden an Laternenpfählen hängen. Das möchte der Linken-Kandidat Swen Knöchel "Der Zukunft Rechnung tragen", die Grünen plakatieren "Grün für Mutter Natur", die SPD möchte "niemanden zurücklassen" und der CDU-Mann belässt es gleich dabei, nur seinen Namen zu nennen.

Wo letztes Mal noch Versprechen waren ("Wir streichen keine einzige Schule", SPD, "Soziale Politik nur mit uns, wir haben machbare Konzepte", Die Linke, "Reiner Haseloff, Sachsen-Anhalts Jobmotor", CDU) ist nun eine große Leere, bis zum Rand gefüllt mit irrealem Nonsens: Der eine Spitzenkandidat ernennt sich zum "Wirtschaftskenner" und "Frauenversteher". Der andere verspricht "gute Löhne". Der dritte, immerhin Ministerpräsident und selbsternanntes Zugpferd seiner Partei, taucht erst gar nicht auf.

Es ist, als würden alle gerade so noch das tun, was sie tun, weil sie es eben tun müssen. Es gibt keine Leidenschaft, keinen Esprit, keine Überraschungen auf den Pappträgern, die für die meisten Wähler das einzig sichtbare Vorzeichen der Landtagswahl sind. Was sie sehen, sind zwei-, drei- oder höchstens vierfarbige Plattitüden. "Jung - authentisch - fair" stellt sich eine Kandidatin vor, ohne zu verraten, ob sie das ist oder die Welt es werden soll. Die grüne Plakatserie setzt auf eine rätselhaft-verschlüsselte Kombination von absurden grünen Plakaten mit dem aufgedruckten Wort Grün und grünen Forderungen wie "Grün für Mensch und Tier". Darunter abgebildet sind lustige Kinderzeichnungen eines Kuhkopfes, eines Kückengesichts und einer rosa Schweineschnauze.

Durchschnittliche Intelligenz reicht offensichtlich nicht, die Botschaft zu dekodieren. Was ist jetzt Grün? Das Schwein? Das Huhn? Wo ist der Mensch? Und was macht die Sonne auf dem anderen Plakatmotiv, das Grün für Mutter Natur verspricht?

Klarer wird es, wo sich die miteinander um Wählerstimmen ringenden Parteien unabgesprochen  auf gemeinsame Positionen einigen konnten. Wulf Gallert, Kandidat der Linken für den Posten des Ministerpräsidenten, sichert zu: "Ich kann, ich will, ich werde". Die CDU will da nicht nachstehen und sagt selbstbewusst: "Wir können, wir wollen, wir werden".  Regieren, scheint gemeint zu sein.

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Ist noch irgendwer in der Nähe, der auch nichts zu sagen hat? Das aber mal loswerden will? "Das ist keine Wahl wie jede andere", schreibt die FDP und es klingt wie damals die Ankündigung im Schwarzweiß-Fernsehen, der folgende Sänger sei "bekannt aus Funk und Fernsehen". "Jetzt sprechen die Jungen", sekundiert ein anderes Plakat. Was sagen sie denn?

 "Gemeinsam besser leben", plakatiert die SPD, deren Spitzenkandidatin auf den Slogan „Es ist Zeit für gute Löhne“ vertraut, der, so versichert sie, „nicht zufällig gewählt“ sei. Nein, vielmehr kombiniert er den Slogan einer Kampagne der Linken im Saarland mit dem Werbespruch eines bundesweiten Essenbringedienstes.

Das hört sich nicht einmal so an, als gehe es um was. Schon gar nicht wirkt es, als habe dieser Wahlkampf in Wirklichkeit einen, alles andere überstrahlenden Inhalt. Denn ausgerechnet der kommt hier vor wie Voldemort in den Harry-Potter-Büchern: Die Flüchtlingskrise ist zwar das Thema, über das alle reden, an dem sich alles entscheiden wird.

Aber sie ist auch das, worüber nicht plakatiert werden darf, ein blinder Fleck, der ganz und gar der äußersten Rechten überlassen wird.






Dienstag, 16. Februar 2016

Teures Eis: Ende für die Eissporthalle


Kein Bagger in Sicht an dem Tag, an dem das Ende der Eissporthalle in Halle beginnt. Dafür sind einige Schaulustige gekommen, die Auftakt zum Abriss der 48 Jahre alten Halle beiwohnen wollen. Ein älteres Ehepaar etwa hat seinen Morgenspaziergang auf die Peißnitz verlegt, aus gutem Grund. „Ich habe viele Jahrzehnte in der Halle gearbeitet“, sagt die kleine Frau im Anorak. Bei Chemiepokal und Handball-WM, bei Konzerten, bei Eishockeyspielen und beim Pressefest habe sie hier am Tresen gestanden, beim öffentlichen Eislaufen Schlittschuhe ausgegeben. „Und nun guckt man hier rein und sieht nur Trümmer.“

Was waren das für Jahre, erinnert sich auch ihr Mann. „4500 begeisterte Leute in der Halle, als Dynamo Berlin damals hier im Europapokal gespielt hat.“ Die ältere Dame weiß noch genau, wie das eines Abends danach war. „Wir hatten die ganzen Tageseinnahmen in der Kasse“, sagt sie, „und ich bin dann mit 10000 Mark in der Tasche über die dunkle Peißnitz nach Hause gelaufen.“



Heute ebenso unvorstellbar wie damals der Gedanke, eine Halle zu zerstören, nur weil ein Gesetz das vorschreibt. „Die haben auf der einen Seite jemanden, der eine Viertelmillion bietet, um die Halle zu kaufen“, schimpft ein Mann, der zum Fotografieren gekommen ist. „Und auf der anderen Seite geben sie eine Viertelmillion aus Fluthilfemitteln aus, um die Halle abzureißen.“ Nach seiner Rechnung mache das eine halbe Million Euro, die Stadt und Land investierten, um keine Eissporthalle mehr zu haben. „Würden sie das Geld sparen, hätten sie eine halbe Million gespart, eine halbe Million eingenommen und eine intakte Kletterhalle, die sogar noch Arbeitsplätze schafft.“

Es ist zum Kopfschütteln, da sind sich die frühen Zaungäste des Abrissauftaktes einig. Wenn das Gesetz so sei, müsse man eben in Magdeburg fragen warum. „Genug Zeit dazu ist doch gewesen“, glaubt der Hobbyfotograf. Dass die Flut 2013 das Gebäude wirklich so stark beschädigt habe wie behauptet, glaubt kaum einer von denen, die nostalgische Erinnerungen mit der üblicherweise nur „Eishalle“ genannten Eissporthalle verbinden. Hochwasser habe es immer gegeben und immer sei es danach gleich weiter gegangen. „Da drin ist ja bis auf die Eismaschinen nichts, was kaputtgehen kann.“

Das Landgericht Halle hatte das anders gesehen und der Stadt recht gegeben, die Eissporthalle als „wirtschaftlichen Totalschaden“ eingestuft hatte, um mit Hilfe von Fluthilfemitteln eine neue bauen zu können. Weil das heißt, dass eine Sanierung sich nicht lohnt, da sie teurer wird als ein Neubau, muss die alte Halle zwingen verschwinden, ehe die neue gebaut werden kann. Die früheren Pächter hatten den Totalschaden stets bestritten und von Wiederherstellungskosten im einstelligen Millionenbereich gesprochen. Doch der Neubau einer Eishalle einige hundert Metern entfernt am Stadtrand der Neustadt läuft schon. Er wird mit etwa 21 Millionen Euro aus dem Fluthilfetopf finanziert.

Dazu muss die alte Halle weg, weil die Fluthilferegularien nur einen Ersatz erlauben, nicht aber einen zusätzlichen Neubau, Nachhaltigkeit hin, gesamtgesellschaftliche Rechnung her. Bis Anfang Februar wird das Gebäude entkernt, dann fällt mit der Hülle die Silhouette weg, die den großen Platz am Rande der Peißnitzinsel seit 1968 geprägt hat.

Ende Mai soll der Abriss abgeschlossen sein.

Noch aktiv: Petition gegen den Abriss

Samstag, 13. Februar 2016

Nachruf: Reinhard Fißler kämpft nicht mehr

Ich sehe ihn noch vor mir, auf der Bühne in der alten Eissporthalle in Halle. Es war irgendwann Ende der 70er/Anfang der 80er, wir waren Kinder und hatten noch nicht viele Rockkonzerte gesehen.

Und dann das. Bei "Kampf um den Südpol" kam diese lange Instrumentalphase, Reinhard Fißler kniete in diesen Minuten auf der Bühne, unter rotem Licht, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen.

Dann kam er wieder hoch und sang den Schluss. Gänsehaut.

Was bleibt nach dem Tode,
wenn der Name nicht bleibt?
Und wie bleibt der Name,
wenn Geschichte er schreibt?
Was bleibt nach dem Tode,
wenn nicht bleibt, wenn nicht bleibt der Ruhm?
Was bleibt nach dem Tode:
große Tat, großes Menschentum.
Was bleibt nach dem Tode,
wenn nicht bleibt, wenn nicht bleibt der Ruhm?
Was bleibt nach dem Tode:
große Tat, großes Menschentum.
Was bleibt nach dem Tode...

Heute morgen um 6.20 Uhr ist Reinhard Fißler nach vielen Jahren schwerer Krankheit eingeschlafen. Der Abriß der Eissporthalle soll am kommenden Montag beginnen.


Mittwoch, 3. Februar 2016

Die Rödelschen Formeln: Das wollte der Merseburger Professor Kanzlerin Merkel sagen


Der Merseburger Chemieprofessor Thomas Rödel hatte Glück. Obwohl er mit einer Protest-Aktion eine Rede Angela Merkels gestört hatte, verlor er weder seine Professur, noch musste er disziplinarische Konsequenzen tragen. Die Hochschule Merseburg akzeptierte, dass Rödel sich dafür entschuldigte, dass er bei einem Festakt im Fraunhofer-Institut Halle ein Plakat hochgereckt und mehrere Sätze in Richtung der Kanzlerin gerufen hatte. Fall erledigt.

Ein Rätsel aber blieb ungelöst zurück: Was stand auf dem Plakat, das der um seine Kinder besorgte Thomas Rödel der Kanzlerin hatte zeigen wollen? Neben dem alten Adenauer-Slogan "Keine Experimente" hatte der Hochschullehrer dort eine Reihe von geheimnisvollen Formeln aufgeführt, die seiner naturwissenschaftliche geschulten Kollegin Merkel wohl eine Botschaft vermitteln sollten. Deren Sinngehalt und Schlüssigkeit der Öffentlichkeit aber verschlossen blieb.

Dabei fällt eine Übersetzung ins Allgemeinverständliche nicht allzu schwer. Die erste Rödelsche Formel etwa, angeordnet auf einem Zeitstrahl von 1982 bis 1998 - lautet (D+EU) d HK = 1U - zu Deutsch also Deutschland plus EU durch Helmut Kohl gleich eine Union, wobei das mathematische Symbol U hier für eine Vereinigung der Mengen A und B steht.

Kontrastierend dazu zeigt die Rödelsche Formel Nummer 2 auf dem Zeitstrahl 2005 bis 2016 dieselbe Struktur, aber ein anderes Ergebnis. (D+EU) d AM = 0U heißt es hier, also Deutschland + EU durch Angela Merkel ist gleich keine Vereinigung der Mengen A und B. Rödel benutzt hier offenbar das "d", das in der Differentialrechnung zur Ableitung der Funktion f nach x dient, als einfachen und einprägsamen Ersatz für das klassische / im Sinne von Geteilt durch. Das ist keine klassische Formelsprache, aber verständlich.

Für Rödel folgt als Konsequenz der Rödelschen Formeln I und II zwingend die Formel AM ∉ U (D) ∧ AM ∉ U (EU), die augenscheinlich zu keinem anderen Ergebnis führt, als dass Angela Merkel für den Europamathematiker aus Merseburg der größte gemeinsame Teiler (∉) von Europa ist. Da Thomas Rödel die Erfüllbarkeit seiner Formel hier ohne freie Variablen betrachtet, ist ihre Erfüllbarkeit äquivalent zur Wahrheit.

Das Ergebnis der rödelschen Rechnerei ist Adenauer: Keine Experimente.

Eine Gegenprobe durch Regierungsmathematiker steht derzeit noch aus.