So sieht das aus, wenn das Bürgertum aufsteht. Die Leute sitzen um ein Feuer, das selbstverständlich in einer ordentlichen Schale prasselt. Ein Sponsor hat Glühwein spendiert, Freiwillige tragen Matratzen zusammen für die, die nicht länger wach bleiben wollen, wie das Motto der 48-Stunden-Protestaktion am neuen theater lautet. Auf der Bühne singen ein paar junge Menschen den Rauchhaus-Song von Ton Steine Scherben in staunende Gesichter: Wer sind diese Schmidt und Press und Mosch, von denen da immerfort gesungen wird? Und wo sind die Bullen, von denen die Rede ist?
Hier allerhöchstens im Publikum, zivil, aber rein privat, als Kunstfreunde, die sich wehren wollen gegen die von der Landesregierung geplanten Millionenkürzungen der Zuschüsse für die Theater. Kommen die, geht die Kultur, dieser Überzeugung sind alle, die sich im Innenhof versammelt haben. Dann wäre Halle keine Kulturhauptstadt mehr.
Ist es aber eine? Mehr als 200.000 Einwohner hat die Stadt, immer noch, vergleichbar viele Menschen wohnen im näheren Umkreis. Dennoch sind es nicht endlose Heerscharen, die sich in den diesen letzten Kampf für ihre Kultureinrichtungen stürzen. Der OB ist da, die Ex-OB, viele Kulturarbeiter, viel von dem, was in einer Stadt wie Halle Geschmackselite darstellt. Aber das gemeine Volk? Die Leute, die zu "Wetten, dass..." tausendfach auf den Markt strömen? Die zu zehntausenden Laternenfeste feiern oder das Fußballstadion bevölkern? Liegt es an der späten Stunde, dass kaum Studenten unter den Protestierenden sind? An schlechten Bahnverbindungen, dass kaum jemand aus Halle-Neustadt angereist ist?
Nein, die von der Landesregierung geplante Obdoleszenz der städtischen Kultur trifft offenkundig auf ein bereitwilliges Desinteresse an derselben bei der Mehrheit der Bürger, für die sie angefertigt wird. 5 vor 12? In Halle gehen die Uhren anders.
Hier allerhöchstens im Publikum, zivil, aber rein privat, als Kunstfreunde, die sich wehren wollen gegen die von der Landesregierung geplanten Millionenkürzungen der Zuschüsse für die Theater. Kommen die, geht die Kultur, dieser Überzeugung sind alle, die sich im Innenhof versammelt haben. Dann wäre Halle keine Kulturhauptstadt mehr.
Ist es aber eine? Mehr als 200.000 Einwohner hat die Stadt, immer noch, vergleichbar viele Menschen wohnen im näheren Umkreis. Dennoch sind es nicht endlose Heerscharen, die sich in den diesen letzten Kampf für ihre Kultureinrichtungen stürzen. Der OB ist da, die Ex-OB, viele Kulturarbeiter, viel von dem, was in einer Stadt wie Halle Geschmackselite darstellt. Aber das gemeine Volk? Die Leute, die zu "Wetten, dass..." tausendfach auf den Markt strömen? Die zu zehntausenden Laternenfeste feiern oder das Fußballstadion bevölkern? Liegt es an der späten Stunde, dass kaum Studenten unter den Protestierenden sind? An schlechten Bahnverbindungen, dass kaum jemand aus Halle-Neustadt angereist ist?
Nein, die von der Landesregierung geplante Obdoleszenz der städtischen Kultur trifft offenkundig auf ein bereitwilliges Desinteresse an derselben bei der Mehrheit der Bürger, für die sie angefertigt wird. 5 vor 12? In Halle gehen die Uhren anders.
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