Freitag, 29. Mai 2015

Minecraft: Wenn Betrüger betrogen werden

Ehrlichsein ist leicht im Computerspiel. So lange sie vorwärtskommen, können Spieler es verschmerzen, dass sie auf der Nase landen oder ganz von vorn anfangen müssen. Wie beim Mensch-ärgere-Dich-nicht liegt der Spaß ja gerade darin, es trotzdem zu schaffen, gegen alle Widerstände und weil es nicht leicht ist.

Wie beim Mensch-ärgere-dich-nicht lässt sich dem Glück aber auch im Computerspiel nachhelfen. Eine ganze Industrie lebt davon, fertige Lösungen anzubieten, die Spielern beim Schummeln helfen: Statt auszuprobieren, wie sich ein Hindernis überwinden lässt, kauft der gewitzte Gamerfertige Tricks einfach ein. Zack, als würde man beim Mensch-ärgere-Dich-nicht auf einmal mit allen Männchen im Ziel stehen.

Im weltweit beliebtesten 3D-Spiel Minecraft sind nun allerdings hunderttausende solcher kleinen Schummler selbst böse betrogen worden. Helfer-Programme, die vorgaben, Ratlosen Tipps geben zu wollen, warnten stattdessen vor gefährlichen Viren auf den Handys neuer Nutzer. Die wurden damit so erschreckt, dass sie - wie von dem Programm geraten - eine SMS abschickten, die angeblich augenblicklich Abhilfe schaffen würde.

Tat sie nicht, denn in Wirklichkeit schloss der Nutzer mit der SMS nur ein Abo für fünf Euro pro Woche ab, das keinerlei Nutzen hat. Abgesehen davon natürlich, dass es Betroffene vollelektronisch an Omas Mahnung beim Mensch-ärgere-Dich-nicht erinnert: Ehrlich währt am längsten.

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