Mittwoch, 12. Juni 2013

Kampf der Konsolen

Seit Jahren tobt der Kampf um die Vorherrschaft im Reich der Spielkonsolen schon - und nun geht er in eine neue Runde. Kurz nacheinander haben Sony und Microsoft für das Weihnachtsgeschäft neue Modelle angekündigt - ein halbes Jahr nach Wettbewerber Nintendo, der die Wii U herausgebracht hat. Sony wird Ende des Jahres die Playstation 4 anbieten, die für 399 Euro direkt auf überzeugte Spieler zielt, aber dank Wlan, Bluetooth und Blue-Ray-Laufwerk auch als Medienzentrale fürs Wohnzimmer taugt. Microsoft setzt den Preis gleich noch 100 Euro höher an - die XBox One genannte Neuerscheinung soll den gehobenen Geschmack ansprechen, als nicht nur die begeisterte Spieler-Gemeinschaft, sondern auch Familien mit Kindern, die nur gelegentlich spielen. Beide neuen Konsolen werdenins Weihnachtsgeschäft geworfen, wo sie Boden gegen die zuletzt immer erfolgreicheren, weil viel billigeren Spiele für Tablets und Smartphones gutmachen sollen. Microsoft schränkt die Verfügungsmöglichkeiten der Käufer über die Konsole dabei rigoros ein: Täglich einmal muss die XBox One online gehen, von fern kontrolliert Microsoft so, ob alle Spiele legal erworben wurden. Sony hält sich in dieser Beziehung zurück: Es gibt keinen Online-Zwang und gekaufte Spiele, die man nicht mehr haben mag, kann man wie bisher einfach weiterverkaufen.

Samstag, 8. Juni 2013

Generation Gummistiefel

Hier der Text zum Lied zur Generation Gummistiefel, die dank einer kostenlosen Onleihe des "Bild"-Kollegen Franz Joseph Wagner jetzt auch bundesweit die Runde macht.

Die Hannoversche Allgemeine beschreibt die Situation sehr zutreffend: "Auch in Halle an der Saale, wo seit Tagen gegen das Hochwasser gekämpft wird, organisieren sie sich über Twitter und Facebook. Auch hier stellen Hotels ihre Zimmer für die Helfer zur Verfügung, bieten Firmen Sachspenden an und finden Betroffene nicht genutzte Pumpen gegen das Wasser im Keller. Vor allem aber sind es die jungen Helfer, die sich über das soziale Netzwerk koordinieren. In Halle sprechen sie bereits von der „Generation Gummistiefel“: junge Menschen, die sich über das Netz gegenseitig mobilisieren und mit Schaufeln und Stiefeln bewaffnet wenig später Sandsäcke befüllen."

Die Kollegen dort nennen das Phänomen "Twitterflut", ich habe es in der MZ von heute "Facebook-Flut" getauft...

Donnerstag, 6. Juni 2013

Drei Helden von Halle

Rico, Sven und Stefan sind extra aus Chemnitz nach Halle gekommen, um hier beim Kampf gegen das Hochwasser zu helfen. Die drei haben erst in Chemnitz geholfen, sind dann nach Dresden, durften dort nicht rein, sind weiter nach Grimma, durften dort auch nicht rein, haben dann im Radio von Halle gehört - und waren willkommen.

Rico hat übrigens ein kleines Kind zu Hause, das er seit letzten Freitag nicht mehr gesehen hat.

Wie der Begriff "Starkregen" entstand Generation Gummistiefel

Freitag, 31. Mai 2013

Kind der DDR: Wie der Begriff "Starkregen" entstand


Älteren Menschen ist der Begriff aus den eigenen Kinder- und Jugendtagen keiner. Ein Wort "Starkregen" existierte nicht - jedenfalls nicht vor dem Jahr 1957. Damals tauchte die starke Vokabel zum ersten Mal in der Tageszeitung "Freiheit" auf, in einem populärwissenschaftlichen Text, der meterologische Phänomene erklärte. Darunter eben auch den "großtropfigen Starkregen" (Zitat).

So imposant das klang, durchsetzen konnte sich die Formulierung nicht. Nach der Erfindung des „Starkregens" wurde das Wort ausweislich des "Freiheit"-Archives bis 1977 nur dreimal verwendet. Zwischen 1977 und 1990   musste der originär ostdeutsche Begriff "Starkregen" sogar als Kreuzworträtselvokabel überwintern. Sei es, dass es zuwenig regnete. Sei es, dass der Regen zu schwach für starke Worte war (Foto oben: so sonnig war die DDR).

 Immerhin ein kleiner Zwischenerfolg im Jahr 1987: Erstmals wagte der renommierte "Spiegel" im Jahr des Honecker-Besuches eine Verwendung der Ost-Erfindung.  "Grober Unfug" heißt der Text, der "öffentlich Anklage gegen einen gewissen Herrn Sommer" (Zitat) erhebt, denn  der war damals - etwa wie heute der Frühling - "eine Zumutung für den Menschen" (Zitat).

Es muss dann aber besser geworden sein, denn erst 1994 wechselte der "Starkregen" regelmäßig in die Wetterberichterstattung. Seit 1998 dann macht das Wort bundesweit eine beeindruckende Karriere: Im Archiv der Mitteldeutschen Zeitung gibt es heute sagenhafte 1900 Fundstellen zu dem Wort. Dabei datieren 95 Prozent aus der Zeit nach 1998. Beim „Spiegel" spiegelt sich dieselbe Entwicklung: 80 mal taucht "Starkregen" im Archiv der Hamburger auf. 75 mal nach 2001.