Sonntag, 1. Oktober 2017

Freddie Mercury: Wiedergeboren in Vincenza



Als Freddie Mercury im Jahr 1991 in London starb, zumindest für seine Fans plötzlich und unerwartet, wurde im italienischen Vincenza Giuseppe Malinconico geboren. Ein Zufall nur, natürlich. Aber wenn Malinconico heute mit seiner Band Break Free auf der Bühne steht, dann ist der Italiener mehr als einer der unzähligen anderen Sänger, die sich mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg mühen, so auszusehen und zu klingen wie Farrokh Bulsara alias Freddie Mercury, zu Lebzeiten einer der besten wenn nicht, alles in allem der beste Sänger aller Rockbands.

Giuseppe Malinconico ist Freddie Mercury. Er geht so. Er steht so. Er trägt die gelbe Uniformjacke. Den Schnauzer. Das Unterhemd. Und er singt so. Zusammen mit Drummer Kim Marino, Bassist Sebastiano Zanotta und Gitarrist Paul Brigante übertrifft die Queen-Show der vier Italiener sogar das, was Brian May und Roger Taylor gerade als großen Queen-Film "Bohemian Rhapsody" mit Rami Malek in der Titelrolle inszenieren.

Bis ins Detail stimmt, was und wie Malinconico singt und spielt. Der 26-Jährige, ein kleiner Mann, der im Gespräch sehr bescheiden wirkt, macht aus den unsterblichen Queen-Hymnen kein Karaoke-Festival mit Blitz und Donner wie andere Queen-Cover-Formationen. Er klingt bis in die Stimmfärbung und ins Timbre wie das große Vorbild, dessen Lieder er schon mit fünf Jahren nachsang - zu einer Zeit also, als Queen für Hitparaden und Hipster kein Thema war.

Inzwischen ist das wieder anders. „Ich will kein Rockstar sein“, hat Mercury einmal gesagt, „ich will eine Legende werden!“ Bands wie Break Free zeigen, dass er es geschafft hat. Die von der ernsthaften Rock-Kritik selbst in den Tagen ihrer größten Erfolge nie anerkannte Band mit ihrem hedonistischen Sänger ist aufgerückt in die Ahnengalerie der Gegenkultur. Beatles, Stones, Led Zeppelin, Queen. Mercury, der von sich sagte „Exzess ist Teil meiner Natur. Langeweile ist eine Krankheit“, wäre stolz auf sich.

Und auf Giuseppe Malinconico, der mit Break Free nicht nur nachmacht, was Queen vorgegeben haben, sondern mit einem sinfonischen Queen-Programm sogar dorthin gehen, wo die echten Queen nie gewesen sind.

Mittwoch, 20. September 2017

Bundestagswahlkampf: Parolen am Rande der Wählerbeleidigung

Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird Karamba Diaby am Ende sein Mandat verloren haben. Der Hallenser, der vor vier Jahren als erster schwarzer Bundestagsabgeordneter deutschlandweit Schlagzeilen machte, zahlt damit die Rechnung für einen SPD-Wahlkampf, der vom ersten Tag an unter keinem guten Stern stand. Katrin Budde, die Verliererin der Landtagswahl von 2016, bekam den zweiten Platz auf der Landesliste der SPD zugewiesen, augenscheinlich aus Dankbarkeit dafür, dass sie nach dem Wahldesaster vom März relativ schnell und still Platz für einen unvorbelasteten Nachfolger gemacht hatte.

Karamba Diaby aber kämpfte nicht einmal um Platz 2, der angesichts der Wahlergebnisse auch nur halbe Sicherheit für einen Wiedereinzug ins Parlament versprach. Stattdessen Parteidisziplin, weiter so, einfach mal hoffen.

Eine Strategie, mit der alle Bundestagsparteien am kommenden Sonntag noch einmal durchs Ziel gehen zu können hoffen. Als hätten sie alle vergessen, welchen fürchterlichen Denkzettel ihnen Sachsen-Anhalts Wähler vor anderthalb Jahren ausgestellt hatten, setzen sie durchweg erneut auf eine fast schon beleidigende Arroganz, für die ihre Wahlplakate exemplarisch stehen. "Erfolgreich", "sozial", "gerecht", "links, was sonst", "Kinder", "Zukunft, Fortschritt", "Kohle oder Klima", "es ist Zeit" und "Karamba", so und ähnlich steht es überall zu lesen.

Parolen am Rande der Wählerbeleidigung, nicht nur inhaltsleer, sondern peinlich bemüht, so etwas wie Inhalte gar nicht erst anzudeuten. Die Linke etwa plakatiert "Kinder vor Armut schützen", sagt aber nicht wie. Die FDP beklagt "Nichtstun ist kein Wirtschaftskonzept", verrät ihres aber auch nicht. Die Grünen ahnen: "Integration muss man umsetzen, nicht aussitzen". Die CDU in Halle schickt einen Christoph Bernstiel "für Sie in den Bundestag". Nicht, um dort irgendeine bestimmte Politik zu machen. Bei der SPD prangt Martin Schulz auf den Plakaten, die Zeile dazu lautet einfach nur "Martin Schulz". Die MLPD behauptet "Widerstand ist links". Und bildet dazu eine rechte Faust ab.


Es wirkt, als würden alle gerade so noch das tun, was sie tun, weil sie es eben tun müssen. Es gibt keine Leidenschaft, keinen Esprit, keine Überraschungen auf den Pappträgern, die für die meisten Wähler das einzig sichtbare Vorzeichen der Bundestagswahl sind. Was sie sehen, sind zwei-, drei- oder höchstens vierfarbige Plattitüden, ganze Straßenzüge tapeziert mit erdrückender Gedankenarmut und gestalterischer Einfalt. Überall prangen Schlagworte wie "Respekt", "Nähe", "Klima",  "Frieden" und Kinder", dazu gesellen sich austauschbare Slogans wie "der Treibstoff der Zukunft ist Mut" (FDP), "die Zukunft, für die wir kämpfen" (Linke), "die Zukunft braucht Ideen und einen, der sie durchsetzt" (SPD), "die Zukunft wird aus Mut gemacht" (Bündnis 90 Grüne) und "für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben" (CDU). In der Zukunft natürlich.

Vielleicht weil es sonst keiner tut, bescheinigt sich die linke Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht einfach selbst "Glaubwürdigkeit". Der FDP-Spitzenkandidat, stylisch ins Bild gesetzt von Rammstein-Fotograf und Eagles-Videoregisseur Olaf Heine, verspricht "digital first". Die AfD zitiert den Gregor Gysi von 1994: Wähln Sie uns. Traun Sie sich. Sieht ja keiner.

Geht überhaupt mehr weniger Inhalt? Die CDU zitiert das "Respekt" von den Linken-Plakaten und plakatiert auch "Respekt". Die AfD zitiert das "Kinder" der Linken.  Die SPD hält mit "Mehr Gerechtigkeit" dagegen. Den Begriff, den die Linke nach eigenen Angaben "glaubwürdig" verkörpert. Die CDU zeigt eine kaum noch wiedererkennbare Photoshop-Bearbeitung des Gesichtes der Kanzlerin. "Erfolgreich für Deutschland" steht daneben.

Es ist wie in dem Kinderspiel mit dem Gruselgesang. "Dreh' dich nicht um, denn der Plumpsack geht um! Wer sich umdreht oder lacht, kriegt den Buckel schwarz gemacht." Nur dass hier nicht der Plumpsack umgeht, sondern der alte Elefant von der Landtagswahl, von dem immer noch nicht gesprochen und dem auf Wahlplakaten schon gar nicht widersprochen werden darf.

Ganze Straßenzüge liegen so unter dem Parolengewitter einer einzigen Partei. Die will "Grenzen schützen", "keinen Familiennachzug", "keine Eurorettung um jeden Preis", "mehr Polizei", einen Stopp von Schulschließungen, Bikinis statt Burkas und zwei Dutzend anderer Sachen. Konkret. Einfach. Unmissverständlich. Unverwechselbar.

Und niemand stellt sich den Populisten, niemand widerspricht den einfachen Botschaften und versucht wenigstens, den Plumpsack zu entzaubern. Es wird schon noch mal so gehen. Ein blaues Auge lässt sich doch ertragen. Das vom letzten Jahr ist ja schon fast verheilt.




Donnerstag, 14. September 2017

Atomkrieg: Der stille Tod des Retters der Welt


Er lebte ohne großen Ruhm, er starb arm und völlig unbemerkt, bis jetzt, sechs Monate nach seinem Tod,
eine Traueranzeige eines deutschen Freundes das Ende des Mannes öffentlich machte, der die Welt am 26. September 1983 vor dem atomaren Untergang rettete.

Oberstleutnant Stanislaw Petrow erklärte selbst später, man habe ihn und seine Genossen auf Tempo gedrillt. "Dass jemand nachdachte, war in diesem System nicht vorgesehen." Petrow, der 77 Jahre alt wurde, war so gesehen ein Fehler im System, ein Mann am falschen Platz, ein Rädchen, das nicht funktionierte wie es funktionieren sollte. Petrow, das kaputte Teilchen, hat damit die ganze Welt vor einem atomaren Schlagabtausch bewahrt.

Es war der 26. September 1983, als der studierte Radioelektroniker Dienst als Chef in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung hatte. Oberstleutnant Petrow saß vor dem Vorwarnsystem, das sich melden sollte, wenn die USA versuchten, einen Erstschlag mit nuklearen Interkontinentalraketen auf die UdSSR auszuführen. Die programmierte Reaktion war klar: Noch ehe die US-Sprengköpfe einschlügen, sollte Petrow die eigenen Atomraketen der Sowjetunion starten.

Plötzlich heult schrill die Sirene auf. Signaltafeln informieren zudem, dass ein US-Raketenstart "höchste Glaubwürdigkeit" habe. Petrow mag das aus einem Gefühl heraus nicht glauben. Dreißig Minuten bleiben, bis das Geschoss einschlagen wird. Petrow denkt nach, unter Zeitdruck. Er glaubt nicht an den Angriff, für den aber doch alle Hinweise sprechen. Er meldet seinem Vorgesetzten: Fehlalarm.

Eine einsame Entscheidung, die den Erdball vor dem nuklearen Holocaust rettet, dem Retter aber Ärger einbringt. Weil seine Entscheidung richtig war, bleibt Petrow unbehelligt. Doch weil er während der Minuten, in denen er entschieden hatte, kein Protokoll führte, blieb eine Ordensverleihung aus. Obwohl sich später herausstellt, dass das Frühwarnsystem Sonnenreflexionen auf Wolken in der Nähe der Malmstrom Air Force Base in Montana für Raketenstarts gehalten hatte.

Was bleibt ist, was nicht geschehen ist: Ohne die heute weitgehend vergessene Tat des Offiziers der der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte läge Europa heute noch in Trümmern.



Dienstag, 12. September 2017

Wahlkampf 2017: Das große Missverständnis



Unten die SPD-Anhänger mit ihren "Jetzt-wirds-Schulz"-Pappen. Daneben die Wutbürger unter Plakaten, auf denen Thälmann zu sehen ist, von dem behauptet wird, er würde AfD wählen. Herbst 2017, Wahlkampf in Heutschland, der Außenminister im blauen Hemd und ohne Krawatte vor einem Publikum, das nicht einfach nur gespalten, sondern gedrittelt ist. Hier die Fans. Dort die Neutralen. Und ganz laut die Protestler, die keinen Auftritt eines Politikers der "Altparteien" auslassen. Aber in Halle in diesem Wahljahr im Grunde genommen nur Sigmar Gabriel bekommen.

Der ehemalige SPD-Chef, im Amt des Außenminister zu einer schlanken Ausgabe seiner selbst geschrumpft, die elder statesman-mäßige Souveränität ausstrahlt, macht es seinen Gegnern leicht, in ihm einen der verhassten abgehobenen Durchreisenden aus der Berliner Republik zu sehen. Ins Pfeifen und "Arbeiterverräter"-Rufen hinein belehrt der studierte Lehrer ersteinmal über Thälmann, den Nahverkehrsstreik in Preussen und die Kumpanei zwischen KPD und NSDAP, der seine Partei, seinerzeit "die letzte demokratische" (Gabriel) zum Opfer fiel.

Das kommt gut an, selbst bei den alten Genossen direkt vor der Bühne, die einst stolz das rote Halstuch trugen und nun erfahren, dass Thälmann nicht gewesen ist, was man ihnen zeitlebens erzählt hat. Besser kann eine Rede, die zur Wahl der SPD auffordert, gar nicht anfangen. Zumal Sigmar Gabriel auch nicht den Fehler von Angela Merkel macht und denen, die vor der Bühne schreien, seine Meinung vorenthält. Ganz im Gegenteil.

Der höchste Diplomat Deutschlands ist heute als Kämpfer hier, ein Kerl, der klare Kante zeigt, wo es nach Lage der Dinge außerhalb der Landesliste seiner Partei sowieso nichts zu gewinnen gibt. "Sie können schreien, so viel Sie wollen", teilt er nach unten mit, "das Mikro ist immer lauter als ihr Pfeiffen." Er könne auch länger reden als andere schreien. "Wenn Sie wirklich glauben, dass mich das stört, dann kennen Sie mich schlecht." Er habe "mehr Luft als Sie - Sie haben allerdings mehr Luft in dem was Sie sagen."

Ein Moment, in dem das Missverständnis offenbar wird, das in diesen Tagen zwischen Regierten und Regierenden herrscht: Keiner mag zuhören. Jeder ist der Meinung, am Ende reiche es völlig, den anderen niedergebrüllt oder per Verstärkeranlage zum Schweigen gebracht zu haben. Meinungsstreit per Lungenvolumen. "Arbeiterverräter", ruft es unten. "Ich hoffe, Sie gehen wenigstens arbeiten", sagt Gabriel.

Es gewinnt, wer länger durchhält, nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen: Am Rande der Veranstaltung pöbeln Links und Rechts einander an, dass es fast schon nach Weimar riecht. Zum Selbstschutz filmen sich dabei stets beide Seiten, was zu neuen Pflaumereien führt, weil keine der beiden Seiten von der anderen gefilmt werden will.

Oh, Deutschland. "Wir stehen ja auch hier, damit Sie da unten protestieren können", sagt Sigmar Gabriel, ehe er warnt, dass das in einer Gesellschaft, "die diese Leute wollen", nicht mehr möglich sein werde. Zaghafter Applaus und dann "kommen wir mal zu dem, was uns beschäftigt". Das ist eine Wahlkampfrede im Plauderton, weiter dauerhaft überlagert von Pfeifen und Geschrei.

Nach einer halben Stunde verwarnt die Polizei einen besonders hartnäckig brüllenden Protestierer. Eine Minute später wird er von fünf Beamten davongetragen. Sigmar Gabriel stutzt und stoppt. Er könnte jetzt einen Punkt machen, wenn er fragen würde: "Halt, wo bringen Sie den Mann hin?" Und noch mal in Erinnerung brächte: "Wir stehen ja auch hier, damit Sie da unten protestieren können".

Doch stattdessen sagt Sigmar Gabriel: "Die Polizei wird wissen, was er gemacht hat". Und: "Sowas kommt von sowas".

SpiegelTV über ostdeutsche Wutbürger



Samstag, 9. September 2017

Möve-Bike: Fast wie Fliegen


150 Jahre nach der Erfindung des Tretlagers revolutionieren zwei Tüftler aus Thüringen das Fahrrad mit ihrem Cyfly-Antrieb. Hightech spart Körperkraft und macht das geschichtsträchtige Möve-Bike aus Mühlhausen zu einer Sensation.


Als die Kiste, heute unter dem Namen „Bernd, das Brot“ ein Teil der Firmengeschichte, zum ersten Mal vor ihm lag, war Tobias Spröte skeptisch. „Ein Tüftler aus Leipzig hatte uns mit der Idee infiziert“, sagt der 37-Jährige, der mit einem Partner zusammen gerade beschlossen hatte, die alte Möve-Bike-Tradition seiner Heimatstadt Mühlhausen wiederzubeleben. „Möve war neben Diamant und Mifa einer der großen Fahrradhersteller der DDR“, beschreibt Spröte, dessen Großvater für die Firma gearbeitet hatte. Anfang der 60er aber kam das Aus, als die DDR-Führung beschloss, „dass zwei Fahrradmarken reichen“.

Wie es der Zufall will: Der 86-jährige Erfinder aus Sachsen hatte als Kind auf einem Möve-Rad Fahrradfahren gelernt und legte Spröte, inzwischen Chef eines Ingenieurbüros in Mühlhausen, deshalb seine Pläne vor, die seit 150 Jahren übliche Bauweise einer Fahrradtretkurbel zu revolutionieren. „Der Zahnkranz ist nicht mehr rund, sondern exzentrisch“, beschreibt Chefentwickler Marcus Rochlitzer, „dadurch verkürzen sich die Phasen, in denen das Bein keinen Druck auf die Pedale ausübt.“ Was technisch klingt, probierten die beiden Ingenieure Rochlitzer und Spröte mit eben jenem ersten, unförmigen Prototyp „Bernd, das Brot“ aus. „Das war ein Riesenkasten, in dem wir das Prinzip in der Praxis getestet haben.“

Bernd das Brot funktioniert


Es funktioniert. Ohne die toten Phasen der Trittbewegung liefert ein Radfahrer seinem Bike bis zu einem Drittel mehr Leistung, die direkt in die Vorwärtsbewegung fließen kann. „Unser Problem war nur, dass wir ja einen Antrieb bauen mussten, der auch unter Alltagsbedingungen funktioniert“, erklärt Marcus Rochlitzer.

Ein schweres Stück Arbeit für das Ingenieurbüro, das hauptsächlich für die Automobilindustrie arbeitet. Aber gerade weil sich der neue Fahrradantrieb anfangs nach Kräften dagegen wehrte, zu einem wirklichen Produkt zu werden, lassen die Frauen und Männer um Rochlitzer und Spröte nicht nach. „Wir haben manchmal dagesessen und nicht weitergewusst“, gibt der gebürtige Mühlhäuser Spröte zu. Und Rochlitzer, der aus einem Dorf in der Nähe von Eisenach stammt, umreißt das Grundproblem: „Im Maschinenbau gibt es hochpräzise Bauteile oder fürchterlich schwere, wir aber brauchten leider etwas genau dazwischen.“

In einer Kaffeepause, als die ganze Truppe einmal mehr verzweifelt vor der großen Wandtafel sitzt und über den dort bis heute vermerkten Kraftfluss-Formeln brütet, gelingt der Durchbruch. „Der Gedanke, dass ein unendlich langes Pendel den Radius eines Kreises als Linie zieht, änderte alles.“ Der aus dem Ideenblitz entwickelte Cyfly-Antrieb staucht den Trittkreis, indem er an den Totpunkten aus- und einfährt. „Cyfly ist wie ein Uhrwerk mit verschiedenen Zahnrädern, die den Tritt besser ausnutzen“, erklärt Tobias Spröte. Fahrer spüren es sofort: Das Rad kommt zackiger in Gang, der Kraftaufwand ist niedriger. Fast wie Fliegen fühlt sich das an. Das Kunststück dabei ist, den Zusatzaufwand an Zahnrädern so gering zu halten, dass nicht Extragewicht den Effizienzgewinn auffrisst.

Fünf Jahre zur Revolution


Fast fünf Jahre hat es die Möve-Macher und ihr zwölfköpfiges Entwicklerteam gekostet, bis das System in Zusammenarbeit mit Biomechanikern der Uni Leipzig, den Kugellagerspezialisten von Schaeffler und Getriebeexperten der Eisenacher Mitec GmbH serienreif war.

Bei 16 Kilo sind sie jetzt, das sind anderthalb mehr als bei einem Rad von der Stange. „Man merkt vom Mehrgewicht nichts, die Wirkung des Antriebs aber ist zu spüren“, sagt Spröte. Nebenbei sammelten die beiden Gründer Start-up-Preise, Investorenmillionen und bei einem US-Gastaufenthalt für Jungunternehmer gute Tipps von Anlageprofis. „Wir sollten unseren Antrieb an große Hersteller lizensieren“, erinnert sich Rochlitzer, „das bringe schneller Umsatz und höhere Gewinne.“

Mit Mifa nebenan in Sangerhausen haben sie dann tatsächlich auch mal gesprochen. Aber je tiefer der Einblick in die Mechanismen des Fahrradgeschäfts, desto größer die Ernüchterung bei den Newcomern. „Da geht es um viel und billig“, sagt Spröte. Der Acht-Dollar-Rahmen aus Taiwan, bisschen Blech gebogen und ein paar Löcher rein, winkt er ab. „Dann geht das für 300 Euro über den Ladentisch.“ Aber auf die Art würde es nichts mit dem innovativen neuen Rad in der stolzen Möve-Tradition, von dem die Mühlhäuser träumen. „Gibt man die Lizenz weg“, sagt Tobias Spröte, „schrauben die den Cyfly einfach an irgendeinen Rahmen dran.“

Ein Produkt mit Leidenschaft


Rochlitzer und Spröte, beide von Haus Konstruktionssystematiker, wollten ein Produkt mit Leidenschaft, ein Fahrrad, „an dem alles stimmt, weil es so passt, wie wir uns das vorstellen“. Ein Fahrrad, perfekt wie ein iPhone oder eine Tesla-Limousine, stimmig bis ins letzte Detail. Also gehen sie mit Möve Bikes den anderen Weg: selber machen, damit „die Kontrolle bei uns liegt“.

Produziert wird im Moment in einer Werkstatt im Erdgeschoss des Firmengebäudes, ein paar Dutzend Räder schafft die Manufaktur pro Woche. Nächstes Jahr steht der Umzug in eine große Halle auf einem ehemaligen Kasernengelände an, wo dann im Zellenprinzip Cyflys montiert werden; geplant sind 1 000 bis 2 000 im Jahr. „95 Prozent der Teile sind Made in Germany, das meiste kommt sogar aus Thüringen und Sachsen“, erklärt Tobias Spröte. Steht die neue Fahrradfabrik, soll auch die Rahmenfertigung aus Tschechien nach Mühlhausen geholt werden. Möve solle nicht nur für einen neuen innovativen Antrieb stehen, sagt Spröte, „sondern auch für den Anspruch, viele andere Kleinigkeiten am Rad besser zu machen - und das in höchster Verarbeitungsqualität“. Verkauft wird über den Fachhandel, aber mit einem neuen Konzept, das Spröte und Rochlitzer aus der Autobranche entlehnt haben.

Wie viel Spaß die beiden Männer hinter der wiederbelebten Möve-Marke an ihrem Baby haben, ist nicht zu übersehen. Der Lack, die Verschraubungen, die Bowdenzüge - das erste Möve-Modell „Franklin“ ist ein Augenschmaus. Marcus Rochlitzer schwärmt schon davon, mit der nächsten Generation „noch mal in die Ingenieurtrickkiste zu greifen und Carbon für den Antrieb zu verwenden“. Und Tobias Spröte sieht im Cyfly heute schon mehr als eine Alternative für enttäuschte E-Bike-Fahrer. „Viele sind da genervt vom Kettenblattverschleiß, von schwachen Batterien und hohem Gewicht.“ Andere suchten gerade im Elektro-Hype nach einer Rückkehr zum ursprünglichen Radfahren, nur eben mit höherer Effizienz. „Das ist genau unser Thema, smartere Räder, vielleicht dann später auch mal kombiniert mit einem Elektroantrieb.“

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Mittwoch, 6. September 2017

American War: Erst wird es immer schlimmer

Gedenken an den ersten Bürgerkrieg: Auf dem Schlachtfeld von Gettysburg finden die Familien von Tausenden gefallenen Soldaten des Nordens und des Südens bis heute einen Ort, an dem sie ihrer Toten gedenken können.

Der in Ägypten geborene Omar El Akkad hat die aktuellen Weltkonflikte in die USA verlegt und mit „American War“ ein packendes Buch über den Untergang geschrieben.


Das kleine Mädchen lebt am Rande dessen, was vom Amerika unserer Tage übriggeblieben ist. Der Süden Louisianas ist klein geworden. Die wegen der Klimakatastrophe steigenden Ozeane haben Land weggeknabbert, der Einmarsch der Mexikaner hat die einstige USA Fläche gekostet. Und dann ist da natürlich der wie unter Quarantäne dahinsiechende Bruderkrieg mit dem Norden, ausgebrochen, als die Bundesregierung ein allgemeines Verbot von Verbrennungsmotoren verfügt hatte, gegen das die Südstaaten aufstanden wie damals, als Washington ihnen die Sklaverei untersagte.

Wir schreiben das Jahr 2074 und wie folgerichtig bricht in Omar El Akkads gefeiertem Bestseller „American War“ ein zweiter amerikanischer Bürgerkrieg aus. Noch ungleicher sind die Kräfte verteilt als beim ersten Mal zwischen 1861 und 1865, und nach ein paar Monaten schon stehen nur noch Mississippi, Alabama und Georgia zur Fahne der Roten. Sie beharren auf ihrem Selbstbestimmungsrecht, und koste es die ganze Welt das Leben.

Sarat Chestnut weiß von all dem wenig, denn sie ist mitten in den Konflikt hineingeboren worden, Die USA sind nicht mehr Führungsnation der freien Welt, sondern ein Ort aus Trümmern. Fern im Norden könnten noch Reste von Zivilisation sein. Doch hier unten im Süden gibt es nur Flüchtlingslager, halbwüchsige Selbstmordattentäter und die Angst vor Strafaktionen der verhassten Blauen, die die rebellische Bevölkerung von South Carolina bereits komplett ausgerottet haben.

Akkad, in Ägypten geboren und als kleiner Junge mit seinen Eltern nach Kanada geflüchtet, hat keinen „Roman für alle, die die Trump-Ära umtreibt“, geschrieben, wie die „Washington Post“ behauptet hat. Sein Buch geht tiefer und viel weiter, denn es funktioniert wie ein Gedankenspiel vor dem Spiegel. In der Welt, die er entwirft, ist alles seitenverkehrt, die Moral steht Kopf und aus dem kleinen Mädchen Sarat, das im Zusammenbruch aller Werte nach und nach fast ihre gesamte Familie verliert, wird über ein Jahrzehnt eine gefährliche Terroristin.

Es ist ein Zaunpfahl, mit dem der als Auslandskorrespondent im Jemen und in Pakistan erfahrene Omar El Akkad winkt. Unverkennbar sind die Parallelen seiner Geschichte zu den großen Weltkonflikten, die seit 2001 immer deutlicher fühlbar auch für die westlichen Demokratien toben. Camp Patience („Geduld“), wie Akkad das Flüchtlingslager nennt, in dem Sarat ihre Kindheit verbringt, gleicht den Lagern im Libanon und Jordanien.

Das von offiziellen Stellen des Nordens geduldete Massaker des selbsternannten 21. Indiana-Regiments an den Lagerinsassen ähnelt der Abschlachtung palästinensischer Zivilisten in den Lagern Sabra und Schatila Anfang der 80er Jahre.

Es hat dieselben Folgen. Unter der fürsorglichen Anleitung des ebenso weltgewandten wie undurchsichtigen Terroranwerbers Albert Gaines wird aus dem kleinen, verzweifelten Mädchen eine mit schierem Hass geladene Waffe. Der sich Joe, ein Außenagent des nahöstlichen Bouazzi-Reiches, das in Umkehr aller heutigen Umstände als Hort der Demokratie gilt, nur noch bedienen muss.

Eine frustrierende Welt ohne Lichtblicke, in der jeder Sieg über kurze Umwege in eine weitere Eskalation führt. Sarat tötet einen General des Nordens, der Norden verschärft die Strafmaßnahmen gegen den Süden. Die Terroristin landet in einem außergesetzlichen Gefängnis, das wie ein künftiger Bruder des vor 15 Jahren von den US-Streitkräften auf Kuba gegründeten Gefangenenlagers Guantanamo anmutet.

Isolation, psychischer Druck und körperliche Folter durch Waterboarding brechen sie schließlich, während draußen die Triebe eines möglichen Friedens sprießen: Auch der Süden, der nicht für Freiheit, Gleichheit oder Demokratie, sondern nur noch für sein Recht kämpft, nach eigenen Maßstäben starrsinnig sein zu dürfen, ist des ewigen Sterbens, des Mordens und Dahinvegetierens müde. Omar El Akkad hätte hier den Bogen bekommen können. Weg von der düsteren Dystopie, wie sie Michel Houellebecq in „Unterwerfung“ bis zum Exzess gemalt hat. Hin zu einem freundlichen Ende in Versöhnung.

Doch das wäre unrealistisch gewesen. Das Blut steckt denen in den Knochen, die es vergossen haben. Der Verrat, die Enttäuschung, das Wissen darum, dass alles von Anfang an vergebens war. Die Massaker von Sabra und Schatila, ausgelöst durch die Ermordung des libanesischen Präsidenten wenige Tage zuvor, waren für den Milizführer Elie Hobeika damals die Gelegenheit, seine Jahre zuvor durch die PLO ermordete Familie zu rächen. Die komplette Niederlage des Südens ist für Sarat Chestnut der letzte Anstoß, ihren eigenen Krieg mit einer letzten Attacke doch noch zu gewinnen.

Ehe es besser werden kann, muss es immer erst schlimmer werden, viel schlimmer.

Omar El Akkad: American War.
S. Fischer, 448 Seiten, 24 Euro,

Dienstag, 22. August 2017

Google News: Aufstand gegen die neuen Neuigkeiten


Nach einer umfangreichen und undurchschaubaren Umgestaltung der News-Suche erntet der Suchriese Google massenhafte Kritik und Proteste von Nutzern.

Eigentlich gilt der kalifornische Internetriese Google als ein Unternehmen, das seine Nutzer ganz genau kennt. Kaum verwunderlich: Über mehr als ein Jahrzehnt scannt und speichert der Konzern aus Mountain View schon Trillionen Suchanfragen weltweit, er wertet das Verhalten von Milliarden Menschen beim E-Mail-Schreiben aus und erforscht ihre Vorlieben bei der Fotosuche.

Im Internetgeschäft gilt Google als allmächtig und so einflussreich, dass auch die im April vor 15 Jahren gestartete News-Sparte des Unternehmens schnell zu einem beliebten Dienst wurde. Übersichtlich fasste Google hier zusammen, was es an Neuigkeiten gab, der Nutzer konnte die Suche nach seinen Vorlieben konfigurieren, zwischen einzelnen Ländern und Sprachen hin- und herschalten und sich so mit einem kurzen Blick eine Übersicht über die aktuelle Nachrichtenlage machen, ohne auf eine einzige Quelle vertrauen zu müssen.

Obwohl Google die News-Suche nie offensiv bewarb und die Zahl der Nutzer des Angebotes verglichen mit der Zahl der normalen Google-Sucher kaum ins Gewicht fiel, sorgte Google-News für Streit. Medienhäuser beschwerten sich, weil in der Voranzeige ihrer Schlagzeilen beschreibende Texte enthalten waren, die es Lesern erlaubten, sich zu informieren, ohne die Internetseiten der Original-Anbieter zu besuchen. Die Bundesregierung reagierte und goss ein neues Leistungsschutzrecht für Presseverleger in Gesetzesform, das Google zwang, seine News zu überarbeiten und die „Snippets“ zu kürzen.

Die gerade vorgenommene Neugestaltung des Angebotes aber ist eine Idee, die bei Google selbst entstand. Ziel des neuen Designs der Internetseite sei es, so der Firmenblog, Nachrichten „zugänglicher“ zu machen und die Website mit einer besseren Navigation auszustatten. Die neue, klarere Gestaltung lege den Fokus auf „Fakten, verschiedene Perspektiven und verschafft Nutzern so mehr Kontrolle“.

Ein Eindruck, den die Adressaten der vermeintlichen Verbesserung augenscheinlich nicht teilen mögen. Das Echo der Nutzer auf den Umbau fällt verheerend aus, gerade für ein Unternehmen, das von sich behauptet, bei allen Entscheidungen ausschließlich Nutzerinteressen im Blick zu haben.
„Unmöglich“, „nicht nutzbar“ und „ein schlimmer Rückschritt“ lautet der Tenor der Einträge im Google-Hilfeforum. Wie hier wird auch auf anderen Diskussionsplattformen kein gutes Haar an der Neugestaltung gelassen.

Statt „mehr Kontext und mehr Einflussmöglichkeiten“ (Google) gebe es weniger Quellen, mehr toten Weißraum und null Übersicht. „Obwohl weniger Informationen dargestellt werden, wird mehr Platz gebraucht“, urteilt der deutschsprachige Googlewatch-Blog.

Google selbst hat auf die verheerenden Kritiken bislang nicht reagiert.

Freitag, 18. August 2017

Jason Isbell: Der Letzte seiner Art


Vor zehn Jahren stand Jason Isbell aus Alabama vor den Trümmern seiner Karriere mit der Band Drive-by Truckers. Heute ist er der König des Countryrock.

Den ersten Gipfel ersteigt Jason Isbell, da ist er noch keine 25. Auf alten Videos seiner Band Drive-by Truckers sieht man einen etwas aufgeschwemmten jungen Mann, der hemdsärmlig, aber zugleich mit einer betörend durchscheinenden Stimme über den alten Süden singt, der sich niemals ändern werde. Isbell, ein Arbeitersohn ohne Allüren, ist ein Star im handfesten Southern-Rock-Gewerbe, mit all den Nebengeräuschen: Whiskey. Kokain. Frauen.

Ein Männertraum, der im Chaos endet. Als sich die Band-Bassistin von ihm trennt, wird die Sauferei hart, wie er später erzählt. Manche vertragen es. Er nicht. Der begnadete Songschreiber landet im Gefängnis, die Band feuert ihn. Er macht ein Soloalbum, aber der Erfolg ist bescheiden. Erst als die Musikerin Amanda Shires in sein Leben tritt und sein Freund, der Sänger Ryan Adams, es schafft, von den Drogen wegzukommen, geht der 33-Jährige bepackt mit einer Gitarre in eine Entzugsklinik. "Das war meine Rettung", sagt er heute.

Und ein bisschen war es auch die Rettung der Countrymusik, dieses lange verlachten, zuletzt aber so gern ausgeschlachteten Multimilliardengeschäftes. Hier, wo in Deutschland kaum bekannte Künstler wie Tim McGraw, Luke Bryan und George Strait ein Millionenpublikum zählen, findet Jason Isbell ein künstlerisches Zuhause: Ein bisschen Neil Young klingt mit, ein wenig Bruce Springsteen, dazu die jüngeren Sons of Bill und Tom Petty.


Mit dem Album "Southeastern" verarbeitet er seinen Entzug, ein Seelenstriptease, der ebenso schmerzhaft wie heilsam wirkt. Der Nachfolger "Something More Than Free" etabliert Isbell, inzwischen mit Amanda Shires verheiratet und Vater einer Tochter, als die vielleicht wichtigste Stimme im alternativen Countryrock der Gegenwart. Der neue "König der Americana" steht plötzlich auf Platz 6 der offiziellen Albumcharts und sein Song "24 Frames" gewinnt gleich zwei Grammys.

Jason Isbell, längst ein ranker, schlanker Mittdreißiger mit Undercut und strenger Stirntolle, verzaubert das erwachsene Publikum der Country-Serie "Nashville" mit gesungenen Dramen zu herzerwärmenden Melodien. Und das schafft er auch auf "The Nashville Sound", seinem sechsten Solo-Album, das zugleich das dritte ist, das ohne Dope und Koks entstand. Zehn Songs, die Hälfte der Lieder rockig, die andere akustisch, viel Countryfeeling, etwas Folk und kräftige Dosen Southern Rock etwa in "Hope the high road" und "White Man's World" - Isbell zeigt in der klassischen Laufzeit von 40 Minuten alle seine überragenden Talente.

Unterstützt von seiner Band The 400 Unit, zu der nun auch Ehefrau Amanda Shires gehört, arbeitet der Mann aus Alabama sich nicht an den amerikanischen Mythen ab, sondern an einer Gegenwart aus brummender Wirtschaft und steigenden Vermögen, in der zugleich immer mehr Menschen abgehängt vom allgemeinen Wohlstand zurückbleiben.

Jason Isbell macht Hymnen daraus. "If we were vampires" ist ein Liebeslied in Gegenwart des Gedankens an den Tod. "Last of my kind" lässt einen Mann zu Wort kommen, ohne Studium, ohne Hoffnung, die Familienfarm ein Parkplatz. "Bin ich der Letzte meiner Art?", fragt er. In "Cumberland Gap" singt ein Junge aus den Appalachen darüber, wie es sich lebt, jetzt, wo niemand mehr die Kohle haben will, die Vater noch aus dem Boden geholte. "Saufen bis zum Umfallen."

Rollensongs, in denen der erklärte Trump-Gegner Isbell sich denen nähert, die anders denken als er. Country, verrufen als Klischee-Musik, gewinnt hier eine Tiefe und Klarheit, die derzeit in der gesamten Rockmusik einzigartig ist. Zum Schluss singen Isbell und Shires dann auch noch "Something to Love", ein Liebeslied an Lieder, an Musik und das eine Ding, was dir hilft, weiterzumachen, wenn alles dunkel wird.

Ein Duett, zum Weinen schön.