Dienstag, 3. Februar 2015

Mit Silberjodid: Reisebüro bietet blauen Himmel auf Wunsch

Als der Autovermieter Sixt den angeblichen Ex-NVA-Piloten Sandro Wolf ausschickte, um vermeintlich viel zu häufige Regenwolken über dem Süden Sachsen-Anhalts mit Hilfe von alter sowjetischer Wettertechnologie wegzubomben, war das nur ein Witz.

Die beiden Briten Ravi Sabharwal und Oliver Bell aber meinen es nun ernst. Ihr auf Luxusurlaub spezialisiertes Reisebüro Oliver’s Travel bietet jetzt auch die Möglichkeit an, für eine Hochzeitsfeier, die Party zum 70. oder jede andere Gelegenheit zum edlen Schloss an der Loire oder dem feinen Château in der Dordogne bestes Wetter nach Wunsch hinzuzubuchen. Für schlappe 132 000 Euro geben die Traumreise-Experten eine Wunschwetter-Garantie per Cloud Bursting: Metereologen und Piloten injizieren dazu Silberjodidteilchen in die Wolken, die so veranlasst werden, abzuregnen, ehe sie die Feier stören können.

Eine Methode, die auf den US- Meteorologen Vincent Schaefer zurückgeht, aber erst am Moskauer Institut für atmosphärische Technologie praxistauglich gemacht wurde. Damit Stalin bei Mai-Paraden nicht nass wurde, sorgten Silberjodid-Flieger für klaren Himmel. Später ließ auch Wladimir Putin die Feier zum 60. Jahrestag des Sieges von Cloud-Bursting-Bombern trockenlegen.

Die Technik ist also bewährt, nur die Rechtslage in der EU unsicher. Während Sabharwal und Bell über Frankreich schon nach Herzenslust Sonnenschein säen dürfen, tun sich andere Länder schwer. Großbritannien und Italien sollen zwar bald folgen, in Deutschland aber muss weiter auf Sandro Wolf vertrauen, wer sich schönes Wetter wünscht.

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