Freitag, 17. Januar 2025
Weltfrieden war gestern
Sonntag, 17. November 2024
Wolf Biermann: Plattdeutsches Sächsisch - eine Weltsprache erklärt
Sonntag, 19. Mai 2024
Fall der letzten Maske: Abschied vom Ausnahmezustand
Die OP-Maske, die auf der Peißnitzinsel in einem Baum hing, hat sich vor wenigen Tagen verabschiedet.
Es ist vier Jahre her, dass die Welt sich von einem Tag auf den anderen veränderte. von einem Tag auf den anderen veränderte. Überall herrschte Maskenpflicht, Menschen verschwanden unter Schutzausrüstungen, ein kollektiver Gesichtsverlust trat ein. Damals, als die ersten Vorschrift zur sogenannten Gesichtsbedeckung den Blick der Deutschen auf sich selbst für immer veränderten, sollten alle diese Masken tragen. Aber anfangs gab es keine zu kaufen.
Umso auffälliger war eine Maske, die ein Unbekannter an einen kleinen Baum in einem Park gehängt hatte. So niedrig, dass jeder sie sehen konnte. So hoch, dass niemand in der Lage war, sie herunterzuholen.
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| Vier Jahre hing sie im Baum, die Maske. |
Die Maske war stabil, auch wenn sich alles rundherum änderte. Die Impfungen, die vor Ansteckungen schützten, taten das dann doch nicht, aber die Maske war noch da. Die neue Welle, die noch schlimmer werden würde, wie der Gesundheitsminister nicht müde wurde zu betonen, kam nicht. Doch die Maske war noch da. Corona wurde vom Sonderfall zum Alltag, wie die Maske, die ganz nah an einem beliebten Spazierweg hing. Und hing. Und hing.
Vom Tag an, an dem der damalige deutsche Gesundheitsminister behauptete, dass „Mundschutz nicht notwendig ist, weil das Virus gar nicht über den Atem übertragbar ist“, bis zum Tag, an dem selbst im Freien Maske getragen werden musste, betrachtete sie die Veränderungen von höherer Position aus. Eine einfache OP-Maske, die auf dem Höhepunkt der Krise zwei Euro kostete - 100 Mal mehr als in gewöhnlichen Zeiten. Sie das alles durchgehalten.
Der zweite Corona-Winter kam, der zweite Frühling, Sommer, Herbst und noch ein Winter. Als bleibe sie ewig jung, baumelte sie da oben, ein angeblich wirksames Viren-Abwehrmittel, das zum Denkmal einer verrückten Zeit wurde. Die Maske, im März 2020 auf den Baum geraten, hing dort noch im März vier Jahre später, etwas zerzaust, ein wenig fusselig, aber störrisch, als wollte sie ihren Platz nie mehr räumen.
Dann aber ist es doch passiert. Eines Tages war sie verschwunden, von einem kleinen Frühjahrssturm herabgeweht. Das Band war gerissen, der Mundschutz auf den Boden gefallen. Nach genau vier Jahren und zwei Monate, also 1520 Tagen, bestehend aus 217 Wochen, ist die Geschichte der letzten Maske vorbei.
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| Da liegt sie nun im Dreck. |
Sonntag, 7. April 2024
Peter Sodann: Peter der Große
Er war Arbeiter, Theaterchef und Fernsehkommissar - noch mit 80 begann Peter Sodann in Sachsen mit dem Bau einer Bibliothek - und noch einem neuen Theater.
Morgens ist er immer mit dem Hund gegangen, jeden Morgen. Der Hund war ein Dackel, die Strecke immer ähnlich, die Aufgabe stets die gleiche. Peter Sodann,
Sodann
Einsatz für sich selbst
Um anderes ist es nie gegangen in der langen, bunten Laufbahn von Halles größtem Prominenten. Sodann
Die gewitterhimmelblauen Augen werden heute noch eine Spur dunkler, wenn Sodann
Ein Sachse in Halle
Er ist hier an der Saale, das sagt er freimütig, heimisch geworden. Aber kein Hallenser. Sodann
Im Schlagzeilenorkan
Peter Sodann
Es ist wie mit dem Papier aufheben und mit dem Müll sammeln. Das ist sein Peter-Prinzip: Er muss das nicht tun, aber er tut es gern. Er weiß, er fühlt sich besser danach. "Wohltun, wo man kann", sagt Sodann
Der "betende Kommunist"
Mit Zitaten kittet Sodann
Es gehe ja gar nicht um das große Ganze. Es geht um den Einzelnen, rief Peter Sodann
Das Leben ein Experiment
Kein Grund, sich nicht immer wieder auf Dinge und Leute einzulassen. Peter bleibt bei seinem Prinzip. Hat er seinem neuen theater nach der Wende eine Bibliothek der bedrohten DDR-Bücher bauen wollen, so baut er seiner Bibliothek, die jetzt im sächsischen Staucha entsteht, nun ein Theater.



